Akteure-Institutionen: Unterschied zwischen den Versionen
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Sprache und soziales Handeln stehen in einem Zusammenhang, denn Personen bedienen sich ihrer Sprache, um damit etwas zu erreichen. Ohne Personen gibt es keine Texte. Sie prägen mit ihrem Sprachwissen die Gestaltung der Texte und mit ihrem Sachwissen deren Inhalt. | Sprache und soziales Handeln stehen in einem Zusammenhang, denn Personen bedienen sich ihrer Sprache, um damit etwas zu erreichen. Ohne Personen gibt es keine Texte. Sie prägen mit ihrem Sprachwissen die Gestaltung der Texte und mit ihrem Sachwissen deren Inhalt. | ||
Version vom 17. Juni 2021, 16:41 Uhr
Lebensweltliche Zusammenhänge I
Textproduzenten, Akteure der Schriftlichkeit und im Text genannte Personen
Sprache und soziales Handeln stehen in einem Zusammenhang, denn Personen bedienen sich ihrer Sprache, um damit etwas zu erreichen. Ohne Personen gibt es keine Texte. Sie prägen mit ihrem Sprachwissen die Gestaltung der Texte und mit ihrem Sachwissen deren Inhalt.
In der Sprachwissenschaft wird von Textproduzenten gesprochen, um die textuelle Planung und Ausführung zu bezeichnen. Ein Textproduzent kann eine Einzelperson (z. B. ein Bürger der Stadt (als Auftraggeber eines Textes)) oder auch eine Institution (z. B. der Rat, die juristische Fakultät (als Auftraggeber eines Textes)) sein. Die materielle Ausführung des Textes kann in Stufen erfolgen (Konzept, Reinschrift). Sie kann dabei auch ausgelagert werden: Ein Kanzleischreiber kann den von Textproduzenten geplanten Text (ggf. nach Korrektur) endgültig ausfertigen, in einer Offizin stehen Setzer und Drucker für das gedruckte Endprodukt. Personen mit solchen Tätigkeiten können als Akteure der Schriftlichkeit bezeichnet werden.
Für die Sprachgeschichte sind alle hier genannten Rollen von Personen relevant. In günstigen Überlieferungsfällen lassen sich durch eine differenzierte Betrachtung wichtige Rückschlüsse z. B. zu textuellen Strategien, zu variablenlinguistischen Fragestellungen, sprachlichen Vereinheitlichungen und zu weiteren Aspekten der Kanzlei- und Druckersprachen ziehen (vgl. Fujii 2007; Huffines (1974); Schulz (2014)).
Für „Greifswald Digital” notieren wir die Textproduzenten und die Akteure der Schriftlichkeit der ausgewählten Texte.
Wir notieren auch darüber hinaus explizite Personennennungen in den Texten, um inhaltliche Verbindungen zwischen einzelnen Texten zu dokumentieren und soziopragmatische Einordnungen zu ermöglichen.
Genauere Textkenntnis führt zu genaueren Zuordnungen; die Daten werden daher fortlaufend erweitert und korrigiert. Für Hinweise sind wir dankbar.
Zitierte Literatur:
Akihiko Fujii, Günther Zainers druckersprachliche Leistung. Untersuchungen zur Augsburger Druckersprache im 15. Jahrhundert, Tübingen 2007.
Marion Louis Huffines, Sixteenth-century printers and standardization of new high German, Journal of English and Germanic philology 73 (1974) S. 60–72.
Matthias Schulz, Deutsch in Handschrift und gedrucktem Buch im 15. und 16. Jahrhundert, in: Aus Buchwerkstatt und Bibliothek. Manuskriptkulturen des Mittelalters in Orient und Okzident. Herausgegeben von Lorenz Korn – Birgitt Hoffmann – Stefanie Stricker, Bamberg 2014, S. 271–304.