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Genauere Textkenntnis führt zu genaueren Zuordnungen; die Daten werden daher fortlaufend erweitert und korrigiert. Für Hinweise sind wir dankbar.  
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Version vom 3. November 2021, 20:45 Uhr

{{Vorlage:subpage-text|page-title=Sprachen der Texte|page-text= Sprache ist das für Menschen spezifische Kommunikationsmittel. Als Einzelsprache ist sie an eine Sprachgemeinschaft und ihre Kommunikationsereignisse, den geographischen Raum und die Zeit gebunden (vgl. Metzler-Lexikon Sprache: 637). Wird sie von Kindern als erste Sprache erworben, gilt sie als deren Erstsprache oder Muttersprache. In historischer Sicht ist Sprache – und sind Sprachen – in Texten überliefert.


Im historischen Greifswald wurde als Erstsprache – wie überall im Norden des deutschen Sprachgebiets – volkssprachig niederdeutsch gesprochen und geschrieben. Hochdeutsch galt als fremde Sprache, die abhängig von Situationen und Kenntnissen verwendet werden konnte (z. B. von Kaufleuten bei Handelskontakten in anderen Gebieten und weiteren Sprachkontaktsituationen).

Im ganzen norddeutschen Raum wurde das Hochdeutsche im 16. Jahrhundert in unterschiedlichen sprachlichen Domänen zu einer Prestigesprache. In einigen Bereichen wurde es daher erst auch und neben der niederdeutschen Erstsprache verwendet, in einigen Bereichen sogar bald ausschließlich anstelle des Niederdeutschen. Es kam zu sprachlichen Interferenzen, zu volkssprachiger Mehrsprachigkeit und zu (zunächst partiellen, später vollständigen) Sprachwechselprozessen.


Die Sprachgeschichtsforschung

... untersucht historische Sprachwechselprozesse von Niederdeutsch zu Hochdeutsch in Texten als Schreibsprachenwechsel (vgl. Peters (2015): 25ff). Die Prozesse umfassen aber nicht nur die in Texten sichtbare Schreibung und – überwiegend als Voraussetzung – die Lautung der Wörter mit Konsonanten und Vokalen (z. B. niederdeutsch: dat Hus, hochdeutsch: das Haus), sondern auch weitere sprachsystematische Ebenen wie die Wortbildung (z. B. niederdeutsch: vertellen, hochdeutsch: erzählen), die Flexion (z. B. niederdeutsch: wi maket, hochdeutsch: wir machen) oder den Satzbau (z. B. niederdeutsch: da horet ... to, hochdeutsch: dazu gehört ...).

Für die deutsche Sprachgeschichte ist diese Entwicklung im gesamten Norden des deutschen Sprachgebiets eine der zentralen Entwicklungen im 16. Jahrhundert: Es ist „die größte Sprachumstellung unserer Geschichte“ (Besch (1995): 242).


Für „Greifswald Digital” klassifizieren wir die Sprache der ausgewählten Texte. Wir unterscheiden dabei – unabhängig von Sprachstufenbeschreibungen wie z. B. mittelniederdeutsch, neuniederdeutsch, frühneuhochdeutsch, norddeutsch – niederdeutsch und hochdeutsch. Erkannte sprachliche Interferenzphänomene zeichnen wir zusätzlich als Sprachmischung aus.

Genauere Textkenntnis führt zu genaueren Zuordnungen; die Daten werden daher fortlaufend erweitert und korrigiert. Für Hinweise sind wir dankbar.

Sprachen
Kategorie:Sprache Hochdt. Kategorie:Sprache Niederdt.
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Folgende Texte mit der Sprache "Sprachen" sind im Wiki enthalten:

 DatierungZeitschnittSprachhandlungTexttyp
Abhalten von Hochzeiten (Greifswald, Druck)6 April 15921551-1600Etwas festlegen, Etwas rechtlich fixieren, Etwas beurkunden, Etwas anordnenVerordnung
Abhalten von Hochzeiten (Greifswald, Handschrift)6 Oktober 1569 JL1551-1600Etwas festlegen, Etwas beurkunden, Etwas anordnenVerordnung, Aushang
Ablage von Urkunden (1377)11 Mai 1377 JL1351-1400Etwas festlegenVertrag, Urkunde
Ablehnung einer theologischen Position (1592)15921551-1600Vor etwas warnen, Etwas begründen, Etwas ablehnenStreitschrift
Abschaffung des Mairitts30 April 1560 JL1551-1600Etwas abschaffen, Etwas feststellen, Zu etwas verpflichten, Etwas beurkunden, Etwas kritisierenVerordnung
Angebot der Universität an einen Buchdrucker (1580)1580 JL1551-1600Etwas zusichern, Etwas aushandelnBrief
Ankauf von Grundbesitz (Acker Stadtfeld)5 März 1544 JL1501-1550Etwas beurkunden, Etwas kaufenVertrag, Urkunde
Ankündigung eines Besuchs in Stralsund (1450)1450 JL1401-1450Etwas fordern, Etwas erbitten, Etwas ankündigenUrkunde
Anordnung für Salzträger1400 JL1351-1400Etwas festlegen, Etwas beurkunden, Zu etwas auffordernUrkunde
Aufstellung eines Geleitbriefes für Angehörige der Universität Greifswald11 Februar 1456 JL1451-1500Etwas zusichern, Etwas beurkunden, Etwas ermöglichenUrkunde
Aufteilung eines Nachlasses (Hermann und Peter Warschow)1386 JL1351-1400Etwas festlegen, Etwas zusichern, Etwas rechtlich fixieren, Etwas aufteilen, Etwas rechtsgültig anerkennen, Etwas anordnenVertrag, Urkunde
Ausgleichszahlung durch zwei Bürger1384 JL1351-1400Etwas festlegen, Etwas auflisten, Etwas rechtlich fixieren, Etwas rechtsgültig anerkennenVertrag
Beilegung eines Rechtsstreits (1385)1385 JL1351-1400Etwas rechtlich fixieren, Etwas beurkunden, Zu etwas auffordern, Etwas entscheidenUrkundenabschrift
Bereitstellung von Liedern und Gebeten Martin Luthers (1587)15871551-1600Etwas bekennen, Etwas anleiten, Etwas bereitstellenGesangbuch, Katechismus
Bereitstellung von Liedern und Gebeten Martin Luthers (1593)15931551-1600Etwas bekennen, Etwas anleiten, Etwas bereitstellenGesangbuch
Bereitstellung von Liedern und Gebeten Martin Luthers (1611)16111601-1650Etwas bekennen, Etwas anleiten, Etwas bereitstellenGesangbuch
Bereitstellung von Lobgesängen und Gebeten15921551-1600Etwas anleiten, Etwas bereitstellenGesangbuch, Katechismus
Bestätigung der Universität (Bogislaw X.)15 Oktober 1486 JL1451-1500Etwas zusichern, Etwas bestätigen, Etwas rechtlich fixieren, Etwas beurkundenUrkunde
Bestätigung der Universität (Otto III.)21 August 1459 JL1451-1500Etwas zusichern, Etwas bestätigen, Etwas rechtlich fixieren, Etwas beurkundenUrkunde
Bestätigung der Universität (Wartislaw X.)1 August 1459 JL1451-1500Etwas bestätigen, Etwas rechtlich fixieren, Etwas beurkunden, Etwas übertragenUrkunde
Bestätigung des Stapelrechts (1361)20 Mai 1361 JL1351-1400Etwas rechtlich fixieren, Etwas beurkunden, Etwas anordnenUrkunde



Kategorisierte Sprachen



Zitierte Literatur

Werner Besch, Sprachprobleme in Münster im Jahre 1533, in: Lingua Theodisca. Beiträge zur Sprach- und Literaturwissenschaft. Jan Goossens zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von José Cajot /– Ludger Kremer – Hermann Niebaum, Münster – Hamburg 1995, S. 241–253.

Metzler-Lexikon Sprache. Hg. v. Helmut Glück – Michael Rödel, 5. A. Stuttgart 2016.

Robert Peters, Zur Sprachgeschichte des norddeutschen Raumes, Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte 6 (2015) S. 18–36.

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